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Inflation und bAV – Welche Auswirkungen ergeben sich?

 12. Dezember 2023   |    Constantin Behrschmidt

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Auswirkungen der Inflation auf die betriebliche Altersvorsorge – Ergebnisse einer aktuellen Deloitte-Studie

Seit 2017 untersucht die bekannte WP-Gesellschaft und Strategieberatung Deloitte regelmäßig Einstellungen und Aktivitäten von Arbeitnehmern bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Auch in diesem Jahr wurde wieder eine entsprechende Umfrage durchgeführt. Für die Befragung wurde eine repräsentative Stichprobe von 2.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ausgewählt.

Die Untersuchung zeigt, dass die Inflation Spuren bei der bAV hinterlässt. Arbeitnehmer haben zwar nach wie vor ein hohes Interesse an der betrieblichen Altersvorsorge. Gleichzeitig ist aber die Zahl der aktiven Teilnehmer an der bAV im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Inflation weniger Spielräume für die Vorsorge lässt. Zugleich machen sich immer mehr Arbeitnehmer wegen der Geldentwertung Sorgen um ihre Alterssicherung.

Angst um die Altersversorgung bei fortdauernder Inflation

Nur rund 14 Prozent der Befragungsteilnehmer sahen keine oder nur geringe Einbußen bei ihrer Altersversorgung im Zusammenhang mit der Inflation. Dem stand ein deutlich größerer Anteil an Arbeitnehmern gegenüber, die Einbußen befürchten. Am stärksten ausgeprägt waren diese Befürchtungen in der Altersgruppe der 45-jährigen bis 54-jährigen. Hier erwarteten 58 Prozent deutliche oder sogar dramatische inflationsbedingte Auswirkungen auf ihre Altersversorgung. Dass die Sensibilität für Inflationseffekte hier besonders stark ausgeprägt ist, überrascht nicht. Die Altersgruppe hat den Ruhestand bereits „vor Augen“ und beschäftigt sich daher intensiv mit Versorgungsfragen.

57 Prozent der Befragten sahen die bAV angesichts der Inflation wichtiger als zuvor an. Damit zeigte sich ein deutlich größerer Effekt als bei früheren Befragungen im Umfeld der Corona-Pandemie oder des Ausbruchs des Ukraine-Kriegs. Gleichzeitig gaben weniger Befragte als zuvor an, dass ihr Arbeitgeber die bAV finanziere. Bei der diesjährigen Befragung bejahten das noch 44 Prozent, im vergangenen Jahr waren es 50 Prozent gewesen.

Arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge wichtiges Entscheidungskriterium

Uneinheitlich und ohne eindeutigen Trend ist die Entwicklung bei der Art der arbeitgeberfinanzierten Altersversorgung. Beiträge des Arbeitgebers zu einem Altersversorgungsplan oder zu einer Versicherung stellen nach wie vor die häufigste Form der arbeitgeberfinanzierten Altersversorgung dar. 37 Prozent der Befragungsteilnehmer nannten diese Vorsorgeform. Dicht dahinter folgten mit 32 Prozent Arbeitgeberzuschüsse zu Eigenbeiträgen der Arbeitnehmer zur betrieblichen Altersvorsorge.

Bei der Befragung zeigte sich auch, dass Arbeitnehmer offenbar nur wenig über die zu erwartenden Leistungen aus einer arbeitgeberfinanzierten oder -mischfinanzierten bAV wissen. 61 Prozent der Teilnehmer konnten keine konkreten Angaben dazu machen. Auch über die Aufrechterhaltung von Ansprüchen aus einer bAV beim Arbeitgeberwechsel wusste nur eine Minderheit bescheid. Es besteht Informations- und Aufklärungsbedarf. Trotzdem ist die arbeitgeber(mit-)finanzierte bAV ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Jobwechsel. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass die Arbeitgeberleistungen bei der bAV eine maßgebliche Rolle bei ihrer Entscheidung für einen neuen Job spielen.

Entgeltumwandlung – Teilnahme an arbeitnehmerfinanzierter bAV rückläufig

Rückläufig hat sich laut der Umfrage die arbeitnehmerfinanzierte bAV entwickelt. 37 Prozent der Befragten gab in diesem Jahr an, eigene Beiträge aus dem Bruttoeinkommen in eine bAV einzuzahlen (Entgeltumwandlung). Im letzten Jahr waren es noch 47 Prozent gewesen. Allerdings liegt dieser Wert immer noch deutlich über dem langjährigen Schnitt von rund 25 Prozent. Zu der Zurückhaltung passt auch der Umstand, dass es rund 60 Prozent der Befragten ablehnten, auf Gehaltserhöhungen zugunsten von gleichwertigen Einzahlungen in die bAV zu verzichten.

Die Betriebsgröße beeinflusst die Teilnahme an einer arbeitnehmerfinanzierten bAV nachhaltig. Es gilt die Regel: je größer der Betrieb, desto höher die Teilnahmequote. In Betrieben mit mehr als 1.000 Beschäftigten lag die Teilnahmequote bei den befragten Arbeitnehmern bei über 50 Prozent, bei Betrieben unter 49 Beschäftigten waren es dagegen nur 23 Prozent, obwohl die Direktversicherung mit Entgeltumwandlung gerade auf kleinere Unternehmen zugeschnitten ist.

Bei denjenigen Arbeitnehmern, die die Entgeltumwandlung nutzten, war der Arbeitgeber die entscheidende Informationsquelle (zu 71 Prozent genannt). Arbeitgeberzuschüsse tragen dabei maßgeblich zur Attraktivität dieser Form der bAV bei. Der häufigste Grund, warum Arbeitnehmer die Entgeltumwandlung nicht nutzen ist, dass der Arbeitgeber diese Form der betrieblichen Altersvorsorge nicht aktiv anbietet. Bei kleineren Unternehmen ist das besonders häufig (bei mehr als der Hälfte der Betriebe) der Fall.

Informationslücken bei Arbeitnehmern und bAV-Nachholbedarf bei KMU

Insgesamt zeigt die Befragung, dass die Bedeutung der bAV für die eigene Alterssicherung zwar erkannt wird, dennoch bestehen nach wie vor Informationslücken. Der sprunghafte Anstieg der Inflation hat die finanziellen Spielräume trotz zum Teil deutlicher Nominallohnerhöhungen für die arbeitnehmerfinanzierte bAV eingeengt. Umso wichtiger sind Arbeitgeberzuschüsse zur bAV. Gerade im Bereich der KMU besteht bei der betrieblichen Altersvorsorge noch Nachholbedarf.

Dabei kann eine gute bAV eine wirksame Maßnahme sein, um Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen. In Zeiten akuten Fachkräftemangels ist das ein nicht zu unterschätzendes Argument. Mit Behrschmidt & Kollegen stehen mittelständischen Unternehmen ausgewiesene Experten in Sachen bAV zur Seite. Wir unterstützen Unternehmen bei der optimalen Gestaltung der betrieblichen Altersvorsorge – mit Information und Beratung, bei der Produktauswahl und bei der Durchführung. Wir bieten die richtigen Antworten zu allen Fragen rund um die bAV.

Kategorie: Altersversorgung, bAV



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